Die erste Operation an Bord der Global Mercy zeigt das Potential des neuesten Mercy Ships-Schiffes
DAKAR, SENEGAL 7. März 2023 – Der vierjährige Amadou ist der erste Patient, der gestern an Bord der Global Mercy, dem größten zivilen Hospitalschiff der Welt, operiert wurde. Amadou kam mit einem sogenannten Windschlag zur Welt. Bei diesem orthopädischen Krankheitsbild kippt das Bein zur Seite weg, was zu einer zunehmenden Asymmetrie des gesamten Körpers führt. Auch Amadous anderes Bein hatte seit der Geburt eine Fehlstellung, was schon beim Sitzen zu großen Schmerzen führte.
Beides sind Erkrankungen, die durch eine rechtzeitige Behandlung korrigiert werden können. Amadou wird insgesamt zwei Operationen an Bord der Global Mercy erhalten, da es derzeit im Senegal keinen voll zertifizierten orthopädischen Kinderchirurgen gibt. Im Anschluss an die Operationen wird Amadou noch orthopädisch von Mercy Ships behandelt. Im Rahmen dieser Behandlungen wird er lernen, richtig zu laufen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Behandlung langfristig erfolgreich ist.
“Ich freue mich darauf, Amadou richtig laufen zu sehen. So wie jedes andere Kind auch. In dem Moment werde ich sehr glücklich sein", sagt Mariatou, eine Familienangehörige des Jungen, die ihn auf die Global Mercy begleitet.
Die Operation von Amadou ist die erste von über 40 geplanten kinderorthopädischen Operationen in diesem Monat. Insgesamt wird Mercy Ships an Bord der Global Mercy in den nächsten fünf Monaten über 800 kostenlose Operationen durchführen.
Diese erste Operation wurden von den beiden britischen Chirurgen Rachel Buckingham und Andrew Wainwright durchgeführt. Sie wurden von einem internationalen Team aus Pflegekräften und vielen anderen Berufen unterstützt, die alle ehrenamtlich bei Mercy Ships arbeiten und so kostenlose Operationen an Bord ermöglichen.
"Im ganzen Senegal gibt es keinen Kinderorthopäden, obwohl der Bedarf eigentlich enorm hoch ist. Das ist meine Motivation, immer wieder auf die Schiffe von Mercy Ships zurückzukehren. Ich bin in die Medizin gegangen, um etwas zu bewirken. Hier kann ich das", sagt Dr. Buckingham.
In diesem ersten Einsatz konzentriert sich die Crew der Global Mercy vor allem auf folgende Bereiche: Kiefer- und Gesichtschirurgie, allgemeine Chirurgie, Kinderchirurgie, Orthopädie, rekonstruktive plastische Chirurgie und Augenheilkunde.
Es ist auch das erste Mal, dass Mercy Ships von einem Hafen aus zwei Länder betreuen wird. Auf Einladung der senegalesischen Regierung werden rund 25 Prozent der chirurgischen Patienten aus dem nahe gelegenen Gambia an Bord kommen.
Die Global Mercy ist nicht nur ein Krankenhaus, sondern auch ein Schulungszentrum. In den kommenden fünf Monaten werden mehr als 600 medizinische Fachkräfte aus dem Senegal und Gambia an Bord kommen, um fortgebildet zu werden. In Zusammenarbeit mit Partnern an Land werden sie Fortbildungen in den Bereichen Chirurgie, psychische Gesundheit, Geburtshilfe, Wiederbelebung Neugeborener, Anästhesie und Schmertherapie erhalten. Im Rahmen des Fortbildungsprogrammes wird es zudem neben den Kursen an Bord auch einen mobilen Kurs in Gambia geben.
Dies ist zwar der erste volle Einsatz der Global Mercy. Es ist aber bereits der dritte Einsatz, den Mercy Ships seit 2019 im Senegal durchführt. Beim letzten Einsatz im Hafen von Dakar von Februar bis Ende November 2022 führte das Schwesterschiff, die Africa Mercy, 765 Operationen an 695 Patienten durch. Außerdem wurden mehr als 2.500 medizinische Fachkräfte fortgebildet.